Stasi-Enquetekommission - Almuth von Below-Neufeldt: Stasi-Unterlagen müssen besser gesichert werden – FDP fordert einfachen Zugang zu Dokumenten

Hannover. Almuth von Below-Neufeldt, Mitglied in der Enquetekommission „Verrat an der Freiheit – Machenschaften der Stasi in Niedersachsen aufarbeiten“, fordert einen neuen und angemesseneren Umgang mit Stasi-Unterlagen: „Mir ist es ein wichtiges politisches Anliegen, Zeugnisse der DDR-Diktatur, Zeugnisse des DDR-Unrechtsstaates zu erfassen, einzuordnen und zu bewerten. Ich bin überzeugt: Nur so ist es möglich, das Gedenken an die Opfer dieses Unrechtes zu wahren, aber auch Strukturen der Macht auszumachen, die eine umfassende Unterdrückung, Bevormundung sowie Entrechtung umfassten und die es in Deutschland nie wieder geben darf.“

Um das Wirken der SED-Diktatur für nachfolgende Generationen nachvollziehbar zu machen und um Informationen und auch gezielte Fehlinformationen für Familien und Interessierte transparent zu machen, sei es notwendig, die Stasi-Unterlagen bundesweit zu sichern und die Zugänglichkeit mit einer Systematik herzustellen. Von Below-Neufeldt: „Die teils nur in zerstörter Form vorhandenen und in Säcken gelagerten Unterlagen müssen daher als lesbare Dokumente bereitgestellt werden. Die Landesregierung muss sich die Herstellung solcher lesbaren Dokumente daher stärker unterstützen und sich auf Bundesebene für die Einrichtung eines zentralen Stasi-Unterlagen-Archivs einsetzen“, so von Below-Neufeldt.

Hintergrund: Der niedersächsische Landtag hat sich heute in erster Beratung mit dem FDP-Antrag „Erinnerung und Gedenken wahren – Stasi-Unterlagen als nationales Kulturgut sichern und zugänglich machen“ (Drs. 17/6896) befasst.

Presseinformation
Nr. 344/2016  -  Hannover, den 23.11.2016