Schüler des Goslarer Ratsgymnasiums in Berlin

Am Mittwoch waren Schüler der neunten Klassenstufe aus Goslar zu Gast in Berlin. Auf Einladung von Florian Bernschneider bekam die Schülergruppe vom Ratsgymnasium die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Führung durch den Deutschen Bundestag umfassend über das Parlament und dessen Funktionsweise zu informieren.

Im Anschluss an die Führung durch den Reichstag schloss sich die Diskussion mit dem Braunschweiger Abgeordneten an. So interessierten sich etliche Schüler für das Spannungsfeld des freien Abgeordnetenmandats und der Fraktionsdisziplin bei politisch umstrittenen Fragestellungen. Auch die Arbeitsbelastung und der übliche Tages- und Wochenablauf in einer Sitzungswoche in Berlin sowie im Wahlkreis waren Gesprächsgegenstand. In Zuge der Gesprächsrunde kam selbstverständlich auch die aktuelle Eurokrise zur Sprache. Florian Bernschneider erläuterte, warum für ihn außer Frage steht, dass es keine wirklich gangbare Alternative zu den beschlossenen Rettungsmaßnahmen aus ureigenem deutschen Interesse geben könne: „Ich denke, es gibt bei der Frage, ob und wie wir Griechenland unterstützen, zwei Seiten einer Medaille, die zu berücksichtigen sind. Europäische Solidarität ist die eine Seite. 60 Jahre Frieden und Freiheit sind ein großes Glück und zugleich eine Verpflichtung, die wir nicht einfach aufgeben sollten. Solidarität kann jedoch nie alleine Grund für Hilfen sein. Die No-Bail-Out-Klausel verbietet dies auch. Die zweite Seite der Medaille ist deswegen die Frage nach den Folgen, die eine unkontrollierte Pleite eines Euro-Landes, ein Euroausstieg Griechenlands oder die Rückkehr zur DM für uns hätten. Ich komme bei allen Vorschlägen zu dem Schluss, dass ihr Risiko größer und ihre Folgen schwerer für Deutschland und unsere Volkswirtschaft wären, als der von uns eingeschlagene Weg. Deshalb sind wir, CDU, CSU und FDP, bereit, Griechenland zu helfen. Aber wir verbinden diese Hilfe mit klaren Auflagen, damit Krisenländer nicht dauerhaft auf unsere Hilfe angewiesen sind, sondern bald wieder auf die Beine kommen.“

Nach einem Foto in Paul-Löbe-Haus, dem Ausschussgebäude des Deutschen Bundestages, hatten die Schüler Gelegenheit, für ein paar Stunden die Berliner Innenstadt auf eigene Faust zu erkunden, bevor es wieder in Richtung Heimat ging.