Landarztmangel - Susanne Schütz: Mehr Ausbildung statt Pflicht zur Arbeit auf dem Land – Anreizsysteme gegen Landarztmangel schaffen

Hannover. Gegen den Landarztmangel in Niedersachsen fordert die wissenschaftspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Susanne Schütz, eine Kraftanstrengung der Landesregierung. Sie halte nichts von der Idee des Ministerpräsidenten, einige Medizinstudenten mit einer Landarztquote zu einem Einsatz in der Provinz zu verpflichten. „Junge angehende Mediziner zum Einsatz auf dem Land zu verpflichten, erscheint mir weder rechtlich haltbar noch eine gute Idee“, sagt Schütz. Stattdessen plädiert sie für Anreizsysteme, wie etwa Stipendien, die an einen Einsatz als Landarzt gekoppelt sind.

Wichtig sei es aber auch, die Zahl der Medizin-Studienplätze im Land deutlich zu erhöhen. „Hier braucht es enorme Investitionen des Landes – gerade auch in bauliche Anlagen, Labore oder Vorlesungssäle“, so Schütz. Der Modellstudiengang in Oldenburg sei ein guter Ansatz, müsse aber noch wissenschaftlich evaluiert werden. Aber auch die Kooperation der Uniklinik Göttingen mit dem Städtischen Klinikum Braunschweig ist ihrer Ansicht nach eine gute Idee. Schütz: „Wir brauchen viele gute Ideen, um den drohenden Kollaps zu verhindern.“

Hintergrund: Die „Neue Presse“ berichtet heute über den Landarztmangel in Niedersachsen. Demnach fehlen im Land aktuell 368 Hausärzte, Tendenz weiter steigend.

Presseinformation
Nr. 060/2018 -  Hannover, den 25.04.2018