Der neue Bundesfreiwilligendienst (BFD) wird ab dem 01. Juli den bisherigen Zivildienst ersetzen. Im Braunschweiger Kinder- und Jugendzentrum „Rotation“ unterzeichnete gestern Christian Kolczoch als erster Braunschweiger BFDler seinen Vertrag. Der jugendpolitische Sprecher und Braunschweiger FDP-Bundestagsabgeordnete Florian Bernschneider gratulierte dem Dienstleistenden persönlich und zeigte sich überzeugt, dass die Vertragsabschlüsse im BFD bald ansteigen werden.

"55.000 Interessenten für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) zeigen ganz klar einen positiven Trend in den Freiwilligendiensten an. Und nachdem mit dem Kindergeldbezug auch die letzten offenen Fragen im BFD beantwortet sind, erwarten wir hier ebenfalls einen raschen Anstieg der Bewerbungen.“ Befürchtungen, der Wegfall des Zivildienstes könnte zu Versorgungsproblemen führen, weist Bernschneider entschieden zurück: "Wir haben zurzeit bundesweit weniger als 25.000 Zivis im Einsatz. Durch die Aussetzung des Zivildienstes bricht  der Sozialstaat nicht zusammen und wird es auch in Zukunft nicht tun."

Christian Kolczoch übernimmt mit seinem Dienst eine bisherige Zivi-Stelle. Anders als beim Zivildienst gibt der BFD als Freiwilligendienst aber mehr Möglichkeiten beim Einsatz. Während der Zivi bisher vor allem hausmeisterliche Tätigkeiten in dem Jugendzentrum übernommen hat, betreut der BFDler nun auch die pädagogische Arbeit im Kinder- und Jugendzentrum „Rotation“. Das zeige laut Bernschneider, dass der BFD nicht nur eine gute Nachfolge für den Zivildienst ist, sondern dabei auch neue Chancen eröffnet.

Der BFDler Christian Kolczoch beginnt seinen Dienst im Kinder- und Jugendzentrum „Rotation“ ab August. Laut Bernschneider war dieser Zeitpunkt auch im Zivildienst die Regel. "Besonders erfreulich ist, dass das KJZ Christian Kolczoch als BFDler gewinnen konnte, bevor die BFD-Werbekampagne richtig angelaufen war. Wir erwarten erst ab dem Spätsommer eine große Welle von Bewerbern – so war es im Zivildienst auch." Zwar starte der Dienst offiziell schon ab 01. Juli – die Erwartung, schon zu diesem Zeitpunkt alle Plätze belegt zu haben, sei jedoch völlig überzogen und entspräche nicht den Erfahrungen der letzten Jahre.