Bernschneider: Kontakt zwischen Bürgerschaftlichem Engagement und Unternehmen auf Augenhöhe stärkt die Zivilgesellschaft

Braunschweig. Das Bundesfamilienministerium und die Unternehmensinitiative WIE (Wirtschaft – Initiative – Engagement) wollen Berichten zufolge zukünftig zur Förderung des freiwilligen Engagements kooperieren. Der Braunschweiger FDP-Bundestagsabgeordnete und Experte für die Freiwilligendienste Florian Bernschneider zeigt sich erfreut über diese Initiative und erklärt dazu: „Ohne die Zusammenarbeit aller gesellschaftlich relevanten Kräfte kann die Bürgergesellschaft nicht gelingen. Die FDP fordert daher seit langem, Unternehmen zur Stärkung von freiwilligem bürgerschaftlichen Engagement stärker in die Diskussion mit einzubeziehen. Es ist erfreulich, dass das Bundesfamilienministerium diese Forderung nun aufgegriffen hat. Ziel muss es sein, die Vereinbarkeit von bürgerschaftlichem Engagement und Beruf zu verbessern und so der großen Bedeutung, die das freiwillige Engagement in unserer Gesellschaft hat, gerecht zu werden.“

Viele Engagierte, Jung wie Alt, erlangen durch freiwilliges Engagement zusätzliche Kompetenzen, Kenntnisse und Fähigkeiten, die nicht zuletzt für deren Arbeitgeber von Vorteil sind. Es zeichne sich nicht ohne Grund die Tendenz ab, so Bernschneider, dass immer mehr Arbeitgeber bei Einstellungen und dem Abschluss von Ausbildungsverträgen auf die sozialen Kompetenzen und ehrenamtliches Engagement achten: „Wichtig ist, eine Kultur zu schaffen, in der Bürgerschaftliches Engagement durch Arbeitgeber anerkannt und gefördert wird, ohne dass es hierfür eigens Anreize bedarf. Es sollte vielmehr eine Selbstverständlichkeit für Unternehmen sein, ihre Arbeitnehmer für ehrenamtliche Verpflichtungen freizustellen oder zumindest den Arbeitsplan entsprechend flexibel zu gestalten. Am Ende profitieren die Unternehmen im Binnenverhältnis unmittelbar von den sozialen Kompetenzen und dem Zugewinn an Qualifikationen, die ihre Mitarbeiter durch ein Ehrenamt hinzugewinnen.“ Die zivilgesellschaftlichen Akteure müssten deswegen selbstbewusst auf die Wirtschaft zugehen und einen Dialog auf Augenhöhe pflegen. „Hier geht es nicht um eine Bittstellerposition des Bürgerschaftlichen Engangements, sondern um einen Dialog auf Augenhöhe“, so Bernschneider. 

Aber nicht nur die privaten Unternehmen sieht der Braunschweiger in die Pflicht. Auch der öffentliche Dienst habe hier Nachholbedarf. Gerade der Staat könne eine Vorbildfunktion einnehmen und ehrenamtliches Engagement seiner Angestellten und Beamten fördern und so mit gutem Beispiel vorangehen. Die kürzlich erhobenen Forderungen des Beamtenbundes zur Attraktivitätssteigerung im öffentlichen Dienst gäben auch Anlass, erneut über die Förderung des ehrenamtlichen Engagements der Beschäftigten zu beraten.