BERNSCHNEIDER: Cyber-Mobbing ist kein Scherz – Anlaufstelle für Betroffene schaffen

BERLIN. Zur aktuellen Debatte über Cyber-Mobbing, die durch den Film „Homevideo“ (Träger des Deutschen Fernsehpreises) ausgelöst wurde, erklärt der jugendpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Florian BERNSCHNEIDER:

Obwohl Jugendliche im Internet mit ihren persönlichen Daten bewusster umgehen als noch vor einigen Jahren, ist Cyber-Mobbing alles andere als eine Randerscheinung. Mittlerweile sind mehr als ein Drittel der Jugendlichen schon einmal Opfer von Mobbing im Internet geworden. Zugleich kann sich, laut einer repräsentativen Studie, jeder Fünfte vorstellen, selbst im Internet zum Täter zu werden.

Die Opfer, deren Eltern, Freunde und Lehrer stehen diesen Attacken häufig hilflos gegenüber. Um dieser Hilflosigkeit zu begegnen, sollte eine bundesweite Ombudsstelle geschaffen werden, die Eltern und betroffene Jugendliche dabei unterstützt, möglichst schnell und direkt den Kontakt zu Betreibern und Providern herzustellen, damit diese Inhalte aus dem Netz verschwinden. Eine solche Ombudsstelle könnte beim Bundesdatenschutzbeauftragten oder bei der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) angesiedelt werden. Neben der Vermittlerfunktion könnte diese Stelle zur Prävention im Internet beitragen, indem sie einen Überblick über bereits bestehende Beratungs- und Hilfsangebote Dritter bereithält. Angebote wie die Beratungsseite „Juuuport“ der Landesmedienanstalt Niedersachsen sind darüber hinaus auszubauen und deren Bekanntheitsgrad zu erhöhen.